Seit einiger Zeit kommt es häufig vor, dass Spieler, die online gezockt haben, eine Vorladung im Briefkasten finden. Polizei oder Staatsanwaltschaft ermitteln gegen sie wegen unerlaubtem Online-Glücksspiel. Meist kommt ein Verdacht wegen Geldwäsche hinzu. Wir erklären, wieso es hier enorm wichtig ist, einen Anwalt einzuschalten, um die Sache schnell, ohne viel Aufwand und ohne Konsequenzen für Spieler vom Tisch zu bekommen.
Ist Online-Glücksspiel in Deutschland tatsächlich illegal?
Der Verdacht, dass Spieler sich an illegalem Online-Glücksspiel beteiligt haben, ist gerechtfertigt. Auch bekannte Anbieter wie Tipico, Poker-Stars, Sunmaker, Wunderino und zahlreiche mehr, waren jahrelang ohne gültige Lizenz im deutschen Internet unterwegs. Denn vor dem Jahr 2021 war Online-Casinospiele in Deutschland sogar verboten. Das wusste nur kaum jemand, weil die Anbieter im Internet auf professionellen, deutschsprachigen Seiten Slots, Poker, Roulette, Blackjack und vieles mehr anboten. Bei Sportwetten ist es etwas anders, schon seit Ende 2020 können solche Anbieter Online-Lizenzen erwerben. Casinoanbieter erst seit 2021.
Dass nun Konzessionen erworben werden können, bedeutet allerdings nicht, dass jetzt jeder Anbieter eine gültige Lizenz hat. Grund für die Entstehung eines riesigen Online-Glücksspiel Schwarzmarkts waren die fehlenden Kontrollen durch die zuständigen Behörden. Heute kommt die neue Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) kaum mit den Kontrollen hinterher. Einige Anbieter nutzen dies weiterhin aus.
Wer illegal online Spielt, dem drohen Strafen
Das deutsche Gesetz sagt dazu Folgendes:
§285 StGB: Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel
Wer sich an einem öffentlichen Glücksspiel beteiligt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagessätzen bestraft.
Was muss ein Spieler tun, der wegen illegalem Online-Glücksspiel unter Verdacht gerät?
Am besten gehen Sie mit dem Schreiben sofort zum Anwalt. Lassen Sie keine Fristen verstreichen, aber machen Sie Gebrauch von Ihrem Recht zu Schweigen. Reagieren Sie nicht, kann es im schlimmsten Fall zu weiteren Ermittlungsmaßnahmen wie Durchsuchungen oder zur Anklage vor Gericht kommen.
Durch Online-Glücksspiel unter Geldwäsche-Verdacht geraten
Sehr oft geht es in solchen Schreiben außerdem nicht nur um den Verdacht illegal gespielt zu haben, sondern zusätzlich auch noch Geld gewaschen zu haben. Der Ursprung solcher Verdächtigungen liegt bei Ihrer Bank. Werden plötzlich ungewöhnlich hohe Summen über Ihr Konto bewegt, kontrollieren die Banken den Zusammenhang. Wenn das Geld dazu auch noch häufig ins Ausland fließt oder von dort zurück, ist der Verdacht auf Geldwäsche perfekt. Dazu muss man wissen, dass die meisten Anbieter von Online-Glücksspielen ihren Sitz auf Malta oder in Gibraltar haben, sehr viele illegale Anbieter kommen aus Curaçao.
Vor allem Online-Spieler, die in den Sog der Sucht geraten, bewegen oft sehr hohe Summen hin und her und geraten so unter Verdacht. Wenn eine Bank solche ungewöhnlichen Kontobewegungen bemerkt, die in die Kategorie „Geldwäsche“ passen, meldet sie diese der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), genau genommen deren spezieller Einheit FIU (Financial Intelligence Unit). Diese wiederum übermittelt die Verdachtsfälle an die Polizei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt schließlich, um bei der Bestätigung eines Verdachts ein strafrechtliches Verfahren einzuleiten. Solche Verdächtigungen kommen übrigens häufig vor. Laut Stiftung Warentest waren es bereits im Jahr 2021 fast 300.000 Meldungen, denen die Behörden nachgegangen sind.
Hohe Strafen stehen auf Geldwäsche
§ 261 StGB (Strafgesetzbuch) behandelt die Geldwäsche. Wer gegen diese Vorschrift verstößt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft werden. In besonders schweren Fällen, wie bei gewerbsmäßiger oder bandenmäßiger Geldwäsche, kann die Strafe auf bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe erhöht werden.
Sie haben auch ein solches Schreiben erhalten? Verstricken Sie sich nicht in Rechtfertigungen im Anhörungsbogen oder bei der Polizei! Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns! Wir konnten bereits zahlreichen weiteren Spielern in solchen Fällen helfen und wissen genau, was zu tun ist. Wir helfen auch Ihnen gerne!