Am Europäischen Gerichtshof (EuGH) nimmt ein Verfahren Fahrt auf, das für viele Spieler von großer Bedeutung ist. Es geht um die Rückforderung von Verlusten aus Online-Casinos und Sportwetten. Der Generalanwalt hat in seinen aktuellen Schlussanträgen deutlich gemacht, dass er die Position der Spieler unterstützt. Nach seiner Rechtsauffassung war das deutsche Verbot von Online-Casinospielen nach dem Glücksspielstaatsvertrag 2012 rechtmäßig. Damit erhalten die zahlreichen Klagen, die in Deutschland bereits anhängig sind, neuen Rückenwind. Für Spieler bedeutet das: Die Chancen, ihre verlorenen Einsätze zurückzuerhalten, stehen so gut wie nie.
Wichtig: Ansprüche können bis zu zehn Jahre rückwirkend geltend gemacht werden. Wer noch zögert, sollte also bald aktiv werden.
Die Schlussanträge im Verfahren C-440/23 wurden am 4. September 2025 veröffentlicht. Für die Anbieter, die das Verbot in Deutschland ignoriert haben, sieht es damit schlecht aus. Sie argumentierten bislang, dass die europäische Dienstleistungsfreiheit Vorrang haben müsse. Allerdings war es bis 2020 – mit Ausnahme von Schleswig-Holstein – untersagt, Online-Casinos oder Internetwetten in Deutschland zu betreiben. Weil viele Unternehmen dieses Verbot ignorierten, sind ihre Verträge nichtig – bereits zahlreiche Spieler konnten deshalb Verluste zurückholen. Online-Casino und - Sportwettanbieter mussten bereits Beträge in Millionenhöhe zurückzahlen.
Auslöser des Verfahrens ist ein Gericht in Malta, das u. a. prüfen lassen wollte, ob deutsches Recht in Glücksspiel-Sachen Vorrang hat und ob ein komplettes Online-Verbot mit der europäischen Dienstleistungsfreiheit vereinbar ist. Hintergrund: Zahlreiche Anbieter – darunter große Namen wie Bet365, Tipico, Bet-at-home, DrückGlück oder Betway – sind auf Malta ansässig, wo Glücksspiel einen erheblichen Teil der Wirtschaft ausmacht.
Online-Glücksspiel: Maltesische Lizenzen schützen nicht vor deutschem Recht
Zwar verfügten die Anbieter über gültige Lizenzen aus Malta, für Deutschland waren diese jedoch ohne Bedeutung. Der Glücksspielstaatsvertrag schreibt eine spezielle deutsche Lizenz vor, auch um den Spielerschutz sicherzustellen. Erst seit 2020 können Anbieter diese Konzessionen erwerben. Zuvor entstand ein riesiger Schwarzmarkt, auf dem unkontrolliert Milliarden verspielt wurden.
Totalverbot von Online-Glücksspiel verstößt wohl nicht gegen EU-Recht
Der Generalanwalt hält das frühere Komplettverbot für vereinbar mit europäischem Recht. Das stärkt die Erfolgsaussichten der Spielerklagen erheblich. Zwar sind seine Schlussanträge nicht bindend, doch der EuGH folgt den Empfehlungen häufig. Schon jetzt können sich deutsche Gerichte an dieser Linie orientieren, was laufenden Verfahren zusätzlichen Auftrieb gibt.
Wie geht es weiter?
Nach den Schlussanträgen folgt nun die Beratungsphase am EuGH, die mehrere Monate dauern kann. Ein Urteil wird innerhalb der kommenden sechs Monate erwartet.
Verluste aus illegalem Online-Glücksspiel zurückholen
Wer ebenfalls Einsätze aus verbotenen Online-Casinos oder Sportwetten zurückfordern möchte, kann sich beraten lassen. Unsere Kanzlei HFS Rechtsanwälte gehört zu den ersten, die erfolgreich Rückzahlungen durchgesetzt haben. Wir arbeiten digital, schnell und transparent – die Erstberatung ist kostenlos. Gemeinsam mit erfahrenen Prozessfinanzierern setzen wir Ihre Ansprüche durch.
Sie wollen auch Verluste aus Online-Glücksspiel zurückholen? Kontaktieren Sie uns gerne!