Voller Erfolg für die HFS-Rechtsanwälte: Spielerin bekommt rund 227.000 Euro zurück

Unsere Mandantin, soll jetzt genau 226.807 Euro Verluste aus illegalem Onlineglücksspiel plus 30.000 Euro Zinsen zurückbekommen. So hat das Landgericht Heidelberg geurteilt. Sie bekommt damit eine der höchsten Summen zurück, die Online-Casinos bisher in Deutschland an Spieler zurückzahlen mussten. Die komplette Summe hatte sie bei von CasinoClub illegal angebotenem Online-Roulette verzockt. 

Die Klagewelle läuft in Deutschland auf Hochtouren. Inzwischen gibt es mehr als 150 positive Urteile für Spieler in Deutschland. Bisher gab es aber hierzulande kaum ein Urteil über eine so hohe Summe. Es war sogar möglich in diesem Fall durch Zinsen 30.000 Euro mehr für unsere Mandantin herauszuschlagen. Denn wir arbeiten mit dem Legal-Tech-Unternehmen Chargeback24 zusammen, dessen digitales Tool die Spielzeiträume genaustens berechnen kann. Bei einer groben Berechnung wären wesentlich weniger Zinsen einklagbar gewesen.

CasinoClub: Von der Traumwelt in den Alptraum

Unsere Mandantin hatte in den Jahren 2017 bis 2020 das Geld beim Online-Roulette verspielt. Insgesamt hatte die 63-Jährige 330.707 Euro eingezahlt, sie ließ sich 103.900 auszahlen. Daraus ergibt sich ein Verlust von 226.807 Euro. Erst im Jahr 2020 hat sie von der Illegalität des Angebots von CasinoClub erfahren und davon, dass sie Ihre Spielverluste zurückholen kann. Zuvor wäre sie nie darauf gekommen, dass Live-Roulette in Deutschland verboten ist. Denn sie gehörte zu den exklusiven Mitgliedern von CasinoClub, die von Luxus-Prämien und Reisen profitierten. Es ging für diese Mitglieder, die hohe Summen auf ihr Spielerkonto einzahlten, nach Las Vegas, Venedig oder an den Wörthersee. Neben Stadtführungen und Abendveranstaltungen standen auch immer die Besuche von Casinos auf dem Programm. Beim Roulette gab es dann schonmal 25.000 Euro zu gewinnen, die auf das Spielerkonto ausbezahlt wurden. So blieb das Geld bei Casino Club. Es seien tolle Veranstaltungen gewesen, andere Mitglieder wurden zu Freunden und: „Ich kannte ja sogar den CasinoClub-Manager persönlich“, erzählt unsere Mandantin. Für sie fühlte sich die Welt mit Reisen und Luxus wie ein Traum an. Bis sie in ihrem persönlichen Alptraum aufwachte. Da waren die rund 227.000 Euro – und damit auch nahezu ihr ganzes Erbe – weg.

Casino-Club: Keine Lizenz, Homepage auf Deutsch und Verstoß gegen ein Schutzrecht

Das Gericht gab der Klage statt, weil CasinoClub keine gültige Lizenz für das Anbieten von Online-Glücksspielen auf dem deutschen Markt hatte – sondern lediglich eine Lizenz aus Malta. Die Geschäfte mit einem solchen illegalen Online-Casino sind hierzulande nichtig.

Hier kommen die Kernpunkte der Urteilsbegründung:

- Eine Lizenz für das Anbieten von Online-Glücksspielen aus dem Ausland gilt nicht in Deutschland. Auf der Homepage warb das Unternehmen mit einer gültigen Lizenz, die aber eben nur für Malta galt. Das sorgte für Verwirrung.

- Die Spielerin konnte bei den frei zugänglichen Seiten, die auch noch in deutscher Sprache verfasst sind, nicht selbst erkennen, ob eine Online-Casino-Seite in Deutschland illegal auf dem Markt ist.

- Dazu hat das Online-Casino gegen ein Schutzrecht verstoßen: Denn zu dem Zeitpunkt, als die Spielerin zockte, war Online-Glücksspiel in Deutschland verboten. Das regelte §4 Abs. 4 GlüStV (Glücksspielstaatsvertrag). Die inzwischen verbreitete Meinung der Gerichte dazu ist, dass der Spieler durch dieses Gesetz vor Spielsucht und Vermögensverlust geschützt werden sollte. Eine Ausnahmeregelung gab es nur für das Bundesland Schleswig-Holstein. Mehr dazu gibt es hier auf unserem Blog

Das maltesische Unternehmen Martingale Malta 2 Limited hatte zum Spielzeitpunkt die Seite www.casinoclub.com betrieben und wird nun zur Kasse gebeten.

Die ganze wilde Geschichte unserer Mandantin finden Sie hier auf dem Blog unserer Partner von Chargeback24

Sie möchten auch ihre Spielverluste aus illegalem Onlineglücksspiel zurückholen? Wir helfen gerne!

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